Frerich Eilts: Kriminelle Geschäfte zugunsten der SG?
In Flensburg brennt die Luft: Der Ex-Vorstandschef der Flensburger Sparkasse, Frerich Eilts, soll der SG Flensburg-Handewitt über kriminelle Immobiliengeschäfte Vorteile verschafft haben. Eilts ist Präsident des Handball-Bundesligisten.
Seit Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft. Doch bislang gab es nur Gerüchte, zeigten sich die Ermittler zugeknöpft. Nun stehen die Ermittlungen, die von zahlreichen Durchsuchungen bei der Flensburger Sparkasse, in Geschäftsräumen und Privatwohnungen verbunden waren, kurz vor dem Abschluss. Und nach Exklusiv-Informationen von Schleswig-Holstein am Sonntag kommt Licht ins Dunkel. Die Ermittler werfen Eilts unter anderem vor, einem Immobilienmakler mit Krediten der Flensburger Sparkasse „systematisch“ Immobilien verschafft und gleichzeitig Vorteile für die SG Flensburg-Handewitt angenommen zu haben. Und so lautet die Erklärung der Staatsanwaltschaft zu den Recherchen von Schleswig-Holstein am Sonntag:
„Die Staatsanwaltschaft Kiel führt mehrere Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Flensburger Sparkasse wegen Verdachts der gewerbsmäßigen Bestechlichkeit sowie der besonders schweren Untreue in mehreren Fällen. Die Ermittlungen richten sich auch gegen weitere – bzw. ehemalige – Mitarbeiter der Flensburger Sparkasse sowie gegen einen Flensburger Immobilienmakler, dem Bestechung und Beihilfe zur Untreue vorgeworfen werden. Diese Ermittlungen stehen kurz vor dem Abschluss. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden u. a. vor, Immobilien, die mit Krediten der Flensburger Sparkasse finanziert waren, systematisch unter Wert dem Immobilienmakler verschafft und gleichzeitig Vorteile u. a. für die SG Flensburg Handewitt – deren Präsident der ehemalige Vorstandsvorsitzende ist – sowie zugunsten weiterer Dritter angenommen zu haben.“
Altlasten und neue Finanzlöcher
Eilts selbst wies den Verdacht der Staatsanwaltschaft gegenüber unserer Zeitung zurück: „In dem gegen mich gerichteten Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Kiel geht es um von einem Flensburger Immobilienmakler – teilweise im Wege der Zwangsversteigerung – erworbenen Immobilien, welche aus Kreditabwicklungensfällen der Sparkasse resultierten und einen damit von der Staatsanwaltschaft vermuteten Zusamenhang mit einem Werbevertrag des Immobilienmaklers zugunsten der SG Flensburg-Handewitt. Nach erfolgter Akteneinsicht hat mein Anwalt hierzu ausführlich Stellung genommen und die Einstellung des Verfahrens beantragt.“ – So die Erklärung von Eilts.
Unabhängig von diesen aktuellen Ermittlungen waren in den vergangenen Tagen bei der größten Sparkasse des Landes – der Nospa – neue Millionenlöcher aufgetaucht. „Altlasten der ehemaligen Flensburger Sparkasse“, heißt es. Mehr als 100 Millionen Euro an Wertberichtigungen hat die Nospa bereits aus eigener Kraft gestemmt. Um die neuen Löcher – von bis zu 120 Mill. Euro ist die Rede – stopfen zu können, benötigt die Nospa Hilfe aus dem Stützungsfonds des Verbandes. Von 2001 bis 2008 war Eilts Vorstandschef der Flensburger Sparkasse.
Quelle: shz.de