Archiv für März 2010

Gesamtrechts: So wirbt pro NRW zur Landtagswahl im TV um Stimmen

DVU-NDS: Linke Gewalt: Plötzliche Erkenntnis

sackgasse-linksDer parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stefan Müller, dämmert plötzlich bei der Vorstellung über „extremistische Gewalt eine Erkenntnis: “Offensichtlich sind vor allem in großen Städten Schutzräume linksextremer Gewalt entstanden. Dort gibt es Milieus, die linken Gewalttätern mit Toleranz begegnen.” Müller forderte, die Förderprogramme gegen linke Gewalt massiv aufzustocken.

Ganz offensichtlich hat der CSU-Mann vergessen, dass die linken Gewalttäter jahrelang von den etablierten Politikern durch die Förderprogramme im Kampf gegen Rechts “heiß gemacht” wurden. Wenn gegen Rechts alles erlaubt ist, muss man sich nicht wundern, wenn sich linker Hass jetzt auch gegen das verhasste System austobt.

Wenn die so genannten rechten Straftaten richtig eingeordnet werden würden, so müsste man feststellen, dass die Mehrzahl davon so genannte Propagandadelikte, also Meinungsdelikte sind. Was Körperverletzung angeht, so hat man den Eindruck, dass mittlerweile jeder Angriff auf einen Fremden eine rechte Gewalttat darstellt. Wie wäre demnach die Quote, jedes Angriffes von Ausländerbanden gegen Deutsche? Aber von Inländerfeindlichkeit hört man in der Berichterstattung nichts.     Gesellschaft für freie Publizistik

Blaue Narzisse: „From Paris with Love“: John Travolta jagt Islamisten

Seit dem 25.3. läuft der in Frankreich produzierte Actionkomödie „From Paris with Love“ in den deutschen Kinos. Ein Hauptdarsteller des Films von Pierre Morel ist der Schauspieler John Travolta. Einem breiteren Publikum ist er vor allem durch den Film „Pulp Fiction“ von 1994 bekannt. In „From Paris with Love“ jagt er als durchgeknallter CIA-Veteran Wax pakistanische Terroristen.

Neofaschistisch“ und „unsäglich-rassistisch“

Zur Seite steht im dabei der junge James Reese (Jonathan Rhys Meyers). Gemeinsam verhindern sie einen Anschlag in Paris. Dabei schiebt sich besonders Wax als Terroristenkiller in der Vordergrund und lehrt dem ehemaligen Büroangestellten Reese den Kampf gegen Terroristen. Wax rühmt sich dabei, pro Stunde einen Bösewicht zu töten.

Einige Rezensenten werfen dem Film plumpen Rassismus vor. „Einen genialen Plotkniff fürs neofaschistische Filmschaffen“ nennt etwa Lukas Foerster vom Internet-Kulturmagazins Perlentaucher.de die Actionkomödie und kritisiert die mangelnde Verankerung in der „sozialen Realität“. „Unsäglich-rassistisch“ findet Florian Koch von kino-zeit.de „From Paris with love“.

Auch Sascha Westphal von WELT ONLINE bemängelt das simple Drehbuch. „Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem man Reese und Wax als Helden ernst nehmen soll und ihre Wildwest-Methoden als die einzig wahren gefeiert werden.“

Die Kommentatoren sehen das freilich anders: „Wenigstens ein aktuelles Thema, nachdem die Islamierungsproblematik in allen Mainstreammedien verschwiegen und schöngeredet wird“, schreibt etwa ein „Alternativwähler“. Ein „Mecki“ ergänzt: „Der Kommentator wendet sich ab. Dann ist der Film klasse.“

Gesamtrechts: Trotz Kooperations-Absichtserklärung: NRW-Republikaner ziehen Landesliste zur LTW nicht zurück

Wie sich aus einer heute verbreiteten Auflistung der zur Landtagswahl in NRW zugelassenen Parteien des Landeswahlleiters ergibt, haben die Republikaner trotz ihres Kooperations-Angebotes an pro NRW ihre Landesliste nicht zurückgezogen.

Schuld daran dürfte in erster Linie die Landesvorsitzende und Ex-Vize Ursula “Uschi” Winkelsett sein, die auf dem kürzlichen Parteitag in Hamm (NRW) von einer Zusammenarbeit der innerparteilichen Opposition mit dem (bisherigen) Abgrenzungsfanatiker und Parteichef Rolf Schlierer kalt erwischt wurde, da ihr Plan, sich als “Kompromisskandidatin” zwischen ihm und den für eine Zusammenarbeit mit anderen rechten Parteien Plädierenden zu verkaufen, damit ins Leere lief.

Sie dürfte wohl aus Rache einen Listenrückzug verhindert haben – und Strategen könnten sich fragen, ob nicht exakt das das Kalkül Schlierers gewesen sein könnte, als er sie im Wissen um die ausgeknobelte Kooperationsaufforderung eiskalt ausbootete. Denn da in dem auf dem Parteitag angenommenen Antrag lediglich die praktisch nur in NRW existente pro-Bewegung explizit genannt wird, kann Schlierer nun dank des Nicht-Rückzuges der Landesliste durch Winkelsett recht gelassen in die entsprechenden Kooperationsgespräche gehen – bundesweites Gewicht hat die pro-Bewegung nämlich zumindest bisher nicht und entsprechend wenige Zugeständnisse wird sie bei einer Kooperation einfordern können.

Stellt sich nun nur noch die Frage, wie viele verbliebene REP-Aktivisten sich im nach einem Ergebnis von 0,8 Prozent 2005 und vielen Wechseln zu pro NRW doch recht aussichtslosen Wahlkampf sinnlos verheizen werden. Weitere Übertritte zu pro NRW dürften daher nicht ausgeschlossen sein, zumal die Partei im Gegensatz zu den Republikanern in den Medien sehr präsent ist und damit fast schon sicher ein deutlich besseres Ergebnis als die Winkelsett-Truppe erwarten darf.

Daran ändert auch nichts, dass die Republikaner auf Listenplatz 7 stehen, während pro NRW als Neuling mit Platz 21 vorlieb nehmen muss. Die NPD startet übrigens von Platz 5.

PI-News: Verleihung des „Anti-Dhimmi-Award 2009“

Ende des vergangenen Jahres haben knapp 10.000 PI-Leser an der Wahl des „Anti-Dhimmi 2009“ teilgenommen. Über die Hälfte entschieden sich für Thilo Sarrazin, der mit seinen mutigen Äußerungen über das Integrationsverhalten vieler türkischer und arabischer Migranten eine aufgeregte Diskussion im Land ausgelöst hatte.

Sarrazin riskierte damit seinen Job, denn die Keule der Politischen Korrektheit traf ihn mit voller Wucht. Quer durch die Republik erbosten sich empörte Medienmenschen, Politiker, Soziologen, Pädagogen, Politologen, Gewerkschaftler, Kirchenvertreter und Moslemfunktionäre. Denn es kann schließlich nicht sein, was nicht sein darf. Sarrazins mächtiger Boss, Bundesbankchef Axel Weber, reihte sich nahtlos in den Mainstreamwind ein und legte Sarrazin den Rücktritt nahe. Am Ende des armseligen Hickhacks beschnitt Weber die Kompetenzen seines Vorstandsmitgliedes in gravierender Weise. Strafe muss sein, denn manche Tatsachen durfte man im Herbst des vergangenen Jahres eben noch nicht aussprechen.

Team  RChandler & byzanzSarrazins sozialdemokratische Genossen in Berlin versuchten ernsthaft den Parteiausschluss ihres unbequemen Mitglieds, was letzten Endes haarscharf scheiterte. Wessen Geistes die Gralshüter des korrekten Verhaltens in einem gestörten Land sind, kann man in diesem taz-Interview mit dem Politologen Hajo Funke vom Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin nachlesen.

Für all diejenigen, die die Zustände in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern mit wachem Auge und gesundem Menschenverstand analysieren, ist Thilo Sarrazin ein echter Held. Ein Vorreiter, der sich in vorderster Reihe der selbsternannten „Moral“-Wächter stellte und das Rückgrat besaß, dem entfachten Sturm zu trotzen. Und Sarrazin denkt auch gar nicht daran, von seiner Linie abzuweichen, denn er legte vor kurzem mit neuen klaren Aussagen nach. Sarrazin gehört zu einem Menschenschlag, dem das Herz auf der Zunge liegt, der sein Fähnchen nicht in den Wind hängt und der morgens noch in den Spiegel schauen möchte, ohne sich vor sich selbst zu schämen.

Interview mit Frankfurter Bürgern

Voller Respekt und Anerkennung brachen nun drei Mitglieder der PI-Gruppe München mit der eingerahmten Karikatur von Götz Wiedenroth nach Frankfurt auf, um Dr. Thilo Sarrazin den Preis zu übergeben. Vorher gingen wir mit der Videokamera durch die Frankfurter Fußgängerzone, denn wir wollten hören, was die Bürger so alles über Thilo Sarrazin und seine Äußerungen denken.

Wir haben diese Umfrage und die Übergabe des Preises mit der Videokamera dokumentiert. Hier der Film über einen denkwürdigen Tag in Frankfurt:

Für alle Nicht-Insider zum Abschluss noch die Info: Die Bezeichnung “Dhimmi” gilt gemäß islamischen Rechtes für die Angehörigen der christlichen oder jüdischen Religion, die in islamischen Gesellschaften einen geringeren Status als Moslems innehaben. Dies ist mit vielen Einschränkungen im Alltag und zusätzlichen Pflichten wie dem Entrichten einer Zusatzsteuer verbunden. Einem Dhimmi bleibt nach islamischem Rechtsverständnis nur die Wahl zwischen Konversion, Annahme des unterhalb der Muslime angesiedelten Status oder dem Tod. Man darf sich also schon einmal darauf einstellen, was uns in wenigen Jahrzehnten blühen könnte, wenn die fortschreitende Islamisierung dieses Landes weiter so brav von seinen selbsternannten „Eliten“ sekundiert wird.

» Morgen folgt der Film über den Versuch der Preisübergabe des „Dhimmi 2009“ an Claudia Roth im Augsburger Parteibüro der Grünen. Eine spannende Geschichte…

(Video: RChandler / Schnitt: Obambi / Fotos: nockerl / Text: byzanz – PI-Gruppe München)

Blaue Narzisse: Carl Schmitt: Auf den Punkt gedacht

Man möchte meinen, Carl Schmitt ist als Autor heute weniger wegen seiner Liaison mit dem Nationalsozialismus als wegen der Klarheit seiner Schriften unbeliebt. Seine unermüdliche juristische und philosophische Grundlagenarbeit, mit einem kühlen Kopf den Wörtern ihren Sinn zurückzugeben, hat sich in ein reichhaltiges Reservoir deutscher Denkkraft verwandelt. Dies erhellt dem Nachdenkenden die Struktur der modernen politischen Ideologien, sofern sie mit Begriffen wie Demokratie, Parlamentarismus, Diktatur, Souveränität, Menschheit hantieren. Der Begriff des Politischen und Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus sind nun bei Duncker & Humblot in neuer Auflage erschienen.

Die Lüftung des Schleiers über der Jakobinerlogik

Wenn Schmitt die Demokratie erklärt, wird deutlich, dass ein Parlament dafür keine notwendige Voraussetzung ist. Dass die Existenz eines Parlaments von fast allen Demokraten für den Staat dennoch als solche betrachtet wird, beruht auf dem gemeinsamen historischen Siegeszug von demokratischen Idealen und liberalen Ideen und der damit verbundenen denkerischen Fehlleistung einer automatischen Verknüpfung von Demokratie und Liberalismus. Demokratie selbst hat aber zunächst keinen politischen Inhalt, sondern stellt lediglich eine Organisationsform dar.

Ihr Kerninhalt bleibt das Dogma, dass alle politischen Entscheidungen nur für die Entscheidenden gelten sollen, die Identität von Herrscher und Beherrschten. Die überstimmte Minderheit muss ignoriert werden, was aber nicht schwer fällt, da ja nach Rousseau der Wille der überstimmten Minderheit in Wahrheit mit dem der Mehrheit übereinstimmt. Auch John Locke ist der festen Überzeugung, dass in der Demokratie der Bürger auch dem Gesetz zustimmt, das nicht seinem Willen entspricht. Letztlich ist das Gesetz identisch mit der volonté générale. Und weil – ganz rousseauistisch – der Generalwille der wahren Freiheit entspricht, war der Überstimmte nicht frei.

Da jederzeit die Möglichkeit besteht, dass das Volk mithilfe von Suggestionen betrogen wurde, kann der radikale Demokrat auch die Herrschaft der Minderheit über die Mehrheit rechtfertigen, wie sie exemplarisch in den Erziehungsdiktaturen der sozialistischen Revolutionen zutage trat. Der echte Demokrat bleibt, weil er an die Demokratie als eigenen Wert glaubt, weiter Demokrat, muss aber, weil die Regierten noch nicht „reif“ sind, die Demokratie praktisch zeitweilig suspendieren ohne sie theoretisch aufzugeben. Der Kernsatz Schmitts dazu lautet: „Es scheint also das Schicksal der Demokratie zu sein, sich im Problem der Willensbildung selbst aufzuheben.“

Da das Volk, das sich zur Willensbildung nicht mehr an der Dorflinde zum Thing treffen kann, auf Ausschüsse zur Repräsentation angewiesen ist, bleibt die Frage, ob nicht auch ein einziger Vertreter den wirklichen Willen des ganzen Volkes in den Händen halten kann? Bejaht man dies, muss man Adolf Hitler als Demokrat und Diktator anerkennen. Er beanspruchte jedenfalls den Willen des Volkes zu kennen und zur Ausführung zu bringen. Auch die DDR war demnach – ganz ihrem Namen nach – ein grundsätzlich demokratischer Staat. Lediglich für oder gegen die Regierung stimmen zu dürfen ist nicht etwa undemokratisch, es ist illiberal! Das Wahlsystem der DDR war genau genommen plebiszitär. Und ein Plebiszit ist nicht undemokratisch. Die Diktatur ist eben nicht der Gegenbegriff zur Demokratie.

Parlamentarismus

Der Parlamentarismus als Ausprägung einer liberalen Auffassung von Demokratie hat Diskussion und Öffentlichkeit zur Voraussetzung. Das Parlament soll Ausschuss des Volkes sein, in dem die überall verteilten Funken der Vernunft über die Diskussion zu einer politischen Willensbildung führen. Dass dieses Konzept durch die Massendemokratie mit all ihren Konsequenzen in Frage gestellt wird, stellt Schmitt meisterhaft heraus. Weder sind die parlamentarischen Diskussionen wirklich öffentlich, noch ermutigt das politische Personal den Wähler dazu, eine gehaltvolle Diskussion neben den Partikularinteressen der Protagonisten überhaupt noch für möglich zu halten. Es ist für den heutigen Leser leicht einsichtig, dass nach den unnormalen Wiederaufbauleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg diese Erschlaffungstendenzen des Parlamentarismus, die Carl Schmitt in der Weimarer Republik beobachte, zurückkehren.

Die Darlegungen Schmitts gehen aber noch viel weiter. Grundlegend zu wissen ist, dass Demokratie immer eine hinreichende Homogenität voraussetzt. Die zunehmende Gleichsetzung von Staat und Volk mit dem Siegeszug der Demokraten ist mithin kein Zufall, sondern die notwendige Bedingung für die Herstellung handlungsfähiger politischer Einheiten auf demokratischer Basis. Man muss daher zwingend den Schluss ziehen, dass die Demokratie durch die Heterogenisierung des Staatsvolkes, wie wir sie gegenwärtig erleben, erheblichen Gefahren ausgesetzt ist.

Unüberbietbar ist seine Feststellung, dass die Krisis des modernen Staates darauf beruht, dass eine Massen- und Menschheitsdemokratie keine Staatsform, auch keinen demokratischen Staat zu realisieren vermag. In Bezug darauf sind die Selbsttäuschungen der Gegenwart wieder enorm angewachsen.

Politische Theologie und Souveränität

Der Glaube, dass alle Gewalt vom Volke kommt, erhält in der Demokratie eine ähnliche Bedeutung wie der Glaube in der Monarchie, dass alle obrigkeitliche Gewalt von Gott kommt. Dieses Phänomen beschreibt Schmitt in einer gleichnamigen Schrift als Politische Theologie. Für ihn deutet sich an, dass das jeweils vorherrschende Weltbild und die Ausprägung der Staatsform in einem Zusammenhang stehen.

Damit verbunden finden sich die Begriffe Souveränität, als die Fähigkeit über den (politischen) Ausnahmezustand zu entscheiden, und das Politische, als die Fähigkeit Freund und Feind zu unterscheiden, wieder. Denn alles dies mündet zwangsläufig auch in die Politische Theologie, insofern das Weltbild maßgeblich die Erkenntnis der Normalität wie die Freund-Feind-Scheidungen determiniert. Angesichts eines offiziellen Kampfes gegen Rechts ist der Standardvorwurf gegenüber Schmittianern, unbilligerweise an Freund-Feind-Denkweisen festzuhalten, eine einzige an Idiotie grenzende Groteske, seitens derer, die als politischen Feind den Nazi samt seinen Wegbereitern überall zu sehen glauben.

Intellektuelle Vorwegnahme der Bundesrepublik Deutschland

Neben den grundsätzlichen Begriffsklärungen, finden sich im Gesamtwerk Schmitts auch Deutungsmuster juristischer Gestaltung imperialer Politik. Am Beispiel der besetzten Rheinlande („Die Rheinlande als Objekt internationaler Politik“ in Positionen und Begriffe, 3. Aufl., D&H) erläutert er, warum Annexionen und Protektoratsbildungen veraltete Mittel der imperialen Machtausübung sind, und wie es dem eingreifenden Staat mithilfe von unbestimmten Rechtsbegriffen wie Schutz fremder Interessen, Schutz der Unabhängigkeit, öffentliche Ordnung und Sicherheit, Einhaltung internationaler Verträge undsoweiter gelingt, die politische Existenz eines vordergründig in die Souveränität entlassenen Staates weiterhin in den Händen zu behalten.

Die herrschende Macht schafft internationale Vertragswerke, deren Auslegung sie kraft ihres Machtstatus letztendlich selbst bestimmen kann. Carl Schmitt hat damit auch die babylonische Gefangenschaft Deutschlands in ihrer heutigen Form lange vorweggenommen. Ein unerschöpflicher Fundus für alle: aber unverzichtbar für Politik- und Jurastudenten.


Carl Schmitt: Der Begriff des Politischen. Text von 1932 mit einem Vorwort und drei Corollarien. Broschiert. Duncker & Humblot 2009. 116 Seiten. 22 Euro.

Ders.: Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus. Broschiert. Duncker & Humblot 2010. 90 Seiten. 18 Euro.

Blaue Narzisse: „Der gesamte interne Mailverkehr“: Wikileaks.org will NPD-Interna veröffentlichen

Die non-profit organization Wikileaks will 37.000 interne E-Mails der NPD auf Ihrer Internetplattform wikileaks.org veröffentlichen. Das bestätigte der Mitarbeiter Daniel Schmitt in einem gestern veröffentlichten Podcast auf küchenradio.org. „Alles, was dazu gehört, um zu verstehen, was diesen Laden am Laufen hält“, solle auf der Plattform zur Verfügung gestellt werden. Noch gibt es technische Probleme.


Veröffentlichung könnte legal sein

Die Betreiber der englischsprachigen Plattform suchen ein Tool zur Veröffentlichung der Daten. Sobald dieses zur Verfügung stehe, werde man „den gesamten internen E-Mail-Verkehr“ der letzten drei Jahre zur Verfügung stellen, betonte Schmitt. Momentan ist unbekannt, wer Wikileaks die Daten zugespielt hat.

Bereits im vergangenen Jahr veröffentlichten Hacker auf Wikileaks die Daten der rechtsradikalen British National Party (BNP) und die Kundendatei der Modemarke Thor Steinar. Schmitt sorgt sich um juristische Konsequenzen in Deutschland. Aufgrund eines ähnlichen Urteils könnte die Veröffentlichung der NPD-Mails aber sogar legal sein.

Bereits vor zwei Jahren hatte der Spiegel aus deren Parteiinterna zitiert. Eine einstweilige Verfügung des Landgerichtes Hamburg wurde damals wieder aufgehoben.

Bild: NPD-Vorsitzender Udo Voigt

Junge Freiheit: Verfassungsschutz will linksextreme Szene stärker beobachten

Der Verfassungsschutz: Die Behörde will die linksextreme Szene künftig verstärkt beobachten Foto: Wikipedia/Fornax

Der Verfassungsschutz: Die Behörde will die linksextreme Szene künftig verstärkt beobachten Foto: Wikipedia/Fornax

BERLIN. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundeskriminalamt (BKA) wollen die linksextreme Szene künftig verstärkt ins Visier nehmen. Wie ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber der JUNGEN FREIHEIT sagte, hätten die Sicherheitsbehörden auf Bitte von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um effektiver gegen linksextreme Straftäter vorgehen zu können.

Danach plädierten Verfassungsschutz und BKA dafür, den Schwerpunkt in Zukunft auf eine verstärkte „Aufhellung bestehender militanter Strukturen und eine vermehrte analytische Aufbereitung linksextremistischer Gewalttaten“ zu setzen.

Linke Gewalt Thema auf Innenministerkonferenz im Mai

Hintergrund der Maßnahmen ist der starke Anstieg linksextremer Straftaten. Vor allem die Gewalttaten befinden sich derzeit auf einem Rekordniveau. Daneben hätten die Sicherheitsbehörden aber auch einen Anstieg gewaltbereiter Personen in der linksextremen Szene registriert, sagte der Ministeriumssprecher.

Innenminister de Maizière wolle die Problematik der gestiegenen politisch links motivierten Gewalttaten daher auf der kommenden Innenministerkonferenz Anfang Mai mit seinen Länderkollegen beraten. (krk)

PI-News: Wahl in Italien überrascht linke Medien

Die heutigen Schlagzeilen in der deutschen Presse waren anders geplant. Seit Wochen machte man hier Stimmung gegen die konservative Regierung Italiens. “Berlusconi zittert vor der Wahl”, konnte man überall lesen. Aber statt der geplanten Schadenfreude muss die schwätzende Zunft heute eingestehen: Überraschungserfolg für Berlusconi. Überraschungserfolg bedeutet: Italiens Rechte hat Erfolg, linke Journalisten sind überrascht.

So wie die Süddeutsche Zeitung kann man den Wahlgewinn von Berlusconi und seiner Koalition auch ausdrücken: “Berlusconis Mitte-rechts-Lager entgeht der Wahl-Schlappe“. Etwas seriöser versucht die ZEIT ihrem Kummer Luft zu machen: Überraschungserfolg für Berlusconi:

Das Mitte-Rechts-Lager des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi hat bei den Regionalwahlen nach stabilisierten Hochrechnungen überraschend Zugewinne verbucht. Die konservative Regierungskoalition nahm der Linken die beiden südlichen Regionen Kalabrien und Kampanien ab.

In Piemont und Latium lag das Mitte-Rechts-Lager nach einem langen Kopf-an-Kopf-Rennen am späten Montagabend uneinholbar vorn. «Diese Ergebnisse stärken die Regierung», freute sich Verteidigungsminister Ignazio La Russa: «Berlusconi hat gezeigt, dass er immer gewinnt, wenn es ein Referendum für oder gegen ihn gibt.»

Damit blieb in Italien ein «Frankreich-Effekt» aus: Die linke Opposition hatte darauf gehofft, ähnlich wie bei den jüngsten Regionalwahlen in dem Nachbarland dem konservativen Lager eine schmerzliche und eindeutige Niederlage zufügen zu können. Nach Einschätzung von Beobachtern waren aber für viele Wähler regionale Probleme entscheidend, etwa Kampanien mit seinem Müllproblem.

In Italien war in 13 der 20 Regionen gewählt worden. Elf dieser Regionen waren seit 2005 in linker Hand, zwei von Berlusconis Lager regiert. Die Regionalwahlen am Sonntag und Montag zeichneten sich durch eine niedrige Wahlbeteiligung aus. Nur etwa zwei von drei Wählern gingen zur Abstimmung, knapp acht Prozentpunkte weniger als 2005. Berlusconi hatte den Urnengang zu einem nationalen Test für seine Regierung drei Jahre vor der nächsten Parlamentswahl erhoben.

Die Linke hatte auf eine Wende gehofft und dabei vor allem darauf gesetzt, dass Berlusconis Affären, Pannen und Korruptionsprozesse sich bei den Regionalwahlen negativ für den Cavaliere niederschlagen würden. Vor allem Berlusconis Partei «Volk der Freiheit» (PdL) hätte nach den letzten Umfragen unter der schwachen Wahlbeteiligung leiden müssen. Nach den Angaben des Innenministeriums in Rom haben nur 63,6 Prozent der knapp 41 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme auch abgegeben. In Italien gibt es traditionell eine hohe Wahlbeteiligung.

Über 63 Prozent Wahlbeteiligung, davon kann man bei regionalen Wahlen in Deutschland seit Jahren nur träumen. Und schon wieder hat ein Volk in Europa anders gewählt, als es die deutsche Presse für richtig erachtet. Das nennt man die Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung. Muss man sich da noch wundern, dass mancher verbitterte Linksjournalist sich die Zeiten einer deutschen demokratischen Republik zurückwünscht, als es bei demokratischen Wahlen noch eine gewisse Vorauswahl der Abstimmungsmöglichkeiten gab, um Fehlentscheidungen des Volkes vorzubeugen? Wir deutschen Konservativen aber sagen danke, liebe europäische Nachbarn, Niederländer, Schweizer, Italiener, dass Ihr uns mit diesen Linken nicht alleine lasst!

Junge Freiheit: Erdogan unterstellt Merkel „Türkenhaß“

Die türkische Nationalflagge. Ministerpräsident Recep Erdogan sieht „Haß gegen die Türkei“ am wirken Foto: Wikipedia

ISTANBUL. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat mit mit Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Vorfeld von deren Türkei-Besuch für Verstimmung gesorgt. „Warum dieser Haß gegen die Türkei?“ zitieren türkische Journalisten den Ministerpräsidenten während einer Lybienreise. „Das hätte ich von der Bundeskanzlerin Merkel nicht erwartet. Ist die Türkei ein Prügelknabe?“

Grund für Erdogans Verärgerung ist die abschlägige Reaktion deutscher Politiker auf seine Forderung, in Deutschland türkische Gymnasien einzurichten. Kritiker befürchten dadurch noch geringere Anreize, die deutsche Sprache zu lernen, sowie eine weitergehende Isolation türkischer Kinder in Parallelgesellschaften.

Visumsfreiheit für die Türkei möglich

Entsprechend warb die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), für Verständnis, daß sie Erdogans Forderung nicht entgegenkommen könne: „Wer auf Dauer hier in Deutschland lebt, muß wirklich gut die deutsche Sprache beherrschen, um erfolgreich zu sein.“ Auch habe man hier schon längst türkischen Unterricht. „Viele wissen gar nicht, daß Türkisch auch Abiturfach sein kann“, sagte sie dem „Morgenmagazin“ der ARD.

Nach Informationen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung will sich die Bundeskanzlerin auf ihrer Reise verstärkt für eine Annäherung zwischen der Europäischen Union und der Türkei einsetzen. Möglicherweise könne dabei die Visumsbeschränkung für die Türkei aufgehoben werden. Die Visumsfreiheit ist eine zentrale Forderung der Türkei. (FA)